Lieferketten kommen ins Stocken
Bei 59,8 Prozent der Teilnehmer kommt es zu aktuell wirksamen Lieferverzögerungen und bei 28,4 Prozent der Händler sogar zu Lieferausfällen. Entsprechend sind die Transportkapazitäten der Betriebe beeinträchtigt, sodass der Warennachschub behindert wird und es zu höheren Transportkosten kommt.
Unternehmen fürchten vor möglichen Betriebsschließungen und strukturieren um
Mehr als 60 Prozent der Unternehmen rechnen mit einer teilweise oder gar ganzen Schließung von einzelnen Bereichen des Unternehmens im Jahresverlauf. Allerdings sind viele Unternehmen bereits dabei Abteilungen zu separieren, um so insbesondere die Logistik aufrechtzuerhalten. Dahin gehend sehen fast 65 Prozent der Unternehmen Kurzarbeitergeld und Lohnfortzahlungen bei Betriebsschließung als eine sinnvolle Unterstützung der Politik.
Hilfe für Online-Händler in der Krisensituation
Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel unterstützt Shopbetreiber mit Best Practices und Empfehlungen. In einem Pandemieplan den das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe erstellt hat, werden konkrete Themen angeschnitten, wie etwa die Aufrechterhaltung des Minimalbetriebs. Für nähere Informationen können Unternehmen sich direkt an die bevh wenden (Kontaktmailadresse: info(at)bevh.org).
Ferner hat die Bayerische Staatsregierung auch ein Soforthilfeprogramm eingeführt, welche Betriebe unterstützen soll, die von der Corona-Epidemie besonders betroffen sind. Nähere Informationen sind auf der Seite der bayerischen Staatsregierung zu finden: https://www.stmwi.bayern.de/coronavirus/.
Nur jeder Zehnte verbindet mit der Corona-Epidemie Angst und Panik
In einer anderen Studie des Händlerbundes unter 412 Teilnehmern geben rund 70 Prozent der Unternehmer an direkt von der Corona-Krise betroffen zu sein. 47 Prozent der Befragten sind durch die Krise zwar verunsichert, aber nur 9 Prozent gaben an, dass der Virus sie in Angst versetzt. Somit scheint der Onlinehandel aktuell mit der Epidemie dennoch mutig und unbeirrt umzugehen.
Händlerstimmen
„Umsatzeinbruch um mindestens 50 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.“
„Kaum merkliche Veränderung des Umsatzes. Lieferung aus China waren zwei Wochen verzögert.“
„Ein chinesischer Hauptlieferant in einer nicht betroffenen Region kann liefern, doch es ist fraglich, wann die Container bei uns eintreffen. Das letzte Schiff lag für eine Woche vor Rotterdam.“
„Mein Onlinehandel brummt – ich nehme mal an, die Leute kaufen lieber online, als selbst aus dem Haus zu gehen.“
„Die Preise für andere Produkte sind enorm gestiegen. Wir waren leider dazu gezwungen, unsere Preise anzupassen.“
„Kunden fragen uns, ob von unseren IT-Produkten ein Infektionsrisiko ausgeht. Das Vertrauen in „Made in China“ ist derzeit massiv gestört.
„Da wir zu 95 % auf Lieferungen aus China angewiesen sind, gibt es erhebliche Verzögerungen bei Nachbestellungen fast aller Produkte.“
„Mittelfristig werden alle kämpfen müssen, langfristig ist noch keine Prognose machbar. Jetzt muss erstmal ‚auf Sicht‘ gefahren werden.