Stationärer Handel – Große Händler als Vorbild
Von MediaMarkt und Saturn über Fressnapf, Real und Aldi, Rossmann oder dm, unzählige deutsche Händler haben bereits neben ihrem stationären Handel ein erfolgreiches digitales Konzept umgesetzt. Bei den bis zu vierstelligen Millionenumsätzen pro Jahr, erscheinen die Möglichkeiten neue und innovative digitale Transformationen zu eröffnen schier grenzenlos. Doch neben den Big Playern im Geschäft gibt es auch genug kleine Händler, die einen florierenden Onlineshop besitzen und den Schritt in die Digitalisierung nicht bereuen.
„Die Erwartungen der Kunden sowie das gesamte Konsumverhalten haben sich bereits komplett gewandelt“, sagt Andreas Diehl, Digitalisierungsexperte und Gründer der Beratungsagentur „Digitale Neuordnung“.
Der eigene Onlineshop
Braucht ein lokaler Einzelhandel wirklich einen eigenen Onlineshop? Im Betracht des wirtschaftlichen Nutzens stellen sich viele Händler genau diese Frage. Nun, ein zweiter Absatzmarkt für einen kleinen Händler kann die Reichweite deutlich verbessern. Gerade jetzt während der Corona-Pandemie, wo sich Kunden nur an einem Ort aufhalten dürfen, kann so ein zweites Standbein enorm viele Vorteile bringen. Auch der Click & Collect Versand erlebt einen Aufschwung. Die Digitalisierung des Einzelhandels, mit einem kleinen Onlineshop, wie einem WooCommerce-Plugin für WordPress, ist gerade jetzt die richtige Entscheidung, um online Fuß zu fassen.
Eine Statistik der deutschen Telekom, mit 36 Prozent, zeigt, dass das größte Problem, bei der Umsetzung von Digitalisierungsprojekte, die hohen Investitionskosten sind.
Doch wir als E-Commerce Agentur können eines versichern: der Aufwand und die Kosten werden sich am Ende lohnen! Nicht nur führt die Onlinepräsenz zu mehr Traffic, auch kann der eigene stationäre Handel damit gepusht werden. Beispielsweise können spezielle Angebote auf dem Webshop angeboten werden, damit die Kunden vermehrt in den Laden gehen. Wichtig dabei ist die Verschmelzung beider Kanäle. „Es geht darum, innovative Produkterlebnisse zu schaffen: Der Handel braucht neue Visionen.“, so Andreas Diehl.
Örtlicher Onlinehandel – ein Verbund für den Einzelhandel
Manchen stationären Händlern ist der Ausbau mit einem eigenen Onlineshop noch zu riskant, komplett wollen sie jedoch nicht auf die Einzelhandels-Digitalisierung verzichten. Für diese Händler gibt es interessante örtliche Online-Verbünde. Auf solchen großen Marketplace ähnlichen Plattformen haben Geschäfte die Möglichkeit Fotos von ihrem Betrieb und Sortiment, Öffnungszeiten, Kontaktdaten und Bewertungen zu veröffentlichen. Interessierte Kunden können über die Verbunds-Website online bestellen oder direkt im Laden anrufen und eine Bestellung telefonisch aufgeben. Der Händler kann das gewünschte Produkt dann entweder versenden oder für den Kunden an einer zentralen Sammelstelle (Click & Collect) hinterlegen.
Ein Beispiel für solch einen Verbund ist „Online City Wuppertal„. Dieses Konzept von Atalanda gibt es bisher in 19 Städten in Deutschland und ebenfalls in Österreich. Registrieren können sich Händler, Dienstleister, Gastronomen oder Städte.
Durch Digitalisierung im stationären Handel schneller aus der Krise
Mit dem richtigen Werkzeug kann schnell und kostengünstig eine digitale Präsenz geschaffen werden. Das Ziel hierbei lautet: Waren und Dienstleistungen möglichst kostenoptimiert online zur Verfügung zu stellen. Seine Geschäfte über große Marktplätze wie Amazon Marketplace zu vertreiben, ist oftmals keine langfristige Lösung. Stattdessen sollte sich auf kostenschonende Lösungsansätze konzentriert werden, wobei eine Social Media Präsenz den gewünschten Effekt bringen kann.
Social Media Präsenz
Neben einem Onlineshop hilft auch eine gute Social Media Präsenz bei der Digitalisierung des stationären Handels. Ob Instagram, Facebook, Twitter, Pinterest, YouTube und Co., der richtige Kanal hilft Kontakt zu den potenziellen Kunden aufzubauen. Diese Art des Marketings bietet den Unternehmen viele Chancen. Einzelhändler können so direkt auf ihre Zielgruppe eingehen und sich mit ihren Kunden austauschen. Instagram und Pinterest sind gut für Bilder, Facebook für Informationen über das Unternehmen und Twitter für aktuelle News.
Mit Werbeschaltungen, sogenannten Ads, kann die Reichweite und Streuung zusätzlich verbessert werden. Dadurch können neue Kunden angesprochen und generiert werden. Beispielsweise verlinkt der Händler seine Instagram Ads Kampagne mit der eigenen Website, so erfolgt eine Conversion. Durch effizientes Marketing der Einzelhändler kann somit geschickt der Kundenstamm erweitert werden und bestenfalls der Umsatz gesteigert werden. Gerade jetzt zum Beginn des Weihnachtsgeschäftes kann diese Art der Digitalisierung im stationären Handel den entschiedenen Vorteil gegenüber der Konkurrenz bringen.
Neue digitale Wege einschlagen
Das Internet wird nicht nur verwendet, um Bestellungen in Onlineshops zu tätigen. Viele wollen nur schnell die Öffnungszeiten nachlesen, um nicht vor verschlossenen Türen zu stehen. Im selben Moment können diese Interessenten aber auch sehen, ob der Lieblingsladen eine eigene Website hat. Bietet das nette Nähgeschäft in der Stadt zudem, spannende Workshops, interessante Vorträge oder führt es einen tollen Instagram-Store, dann fördert dies die Kundenbindung. Für eine erfolgreiche digitale Strategie braucht es Kreativität und vor allem Mut zur Veränderung.
Wichtig ist es deshalb, sich zuerst zu informieren und dann die digitale Lösung im kleineren Rahmen auszuprobieren. Essenzielle Überlegungen vor diesem Schritt sind: Welche Zielgruppe habe ich? Ergibt es Sinn, das gesamte Sortiment online zu stellen? Welche Kommunikationspunkte können mit einem zusätzlichen digitalem Konzept geschaffen werden? Der Onlineshop sollte den stationären Einzelhandel nicht ersetzen, sondern zusätzlich Unterstützung und ein zweites Standbein schaffen. Wie Diehl es formuliert: „Für den Wandel braucht es Neugier, Leidenschaft und Energie.“