Umsatz mit Mobile Usability
Der mobile Umsatz durch Tablets und Smartphones soll, laut einer Studie von RetailMeNot, zusammengerechnet eine Umsatzsteigerung von 45,2 Prozent erreichen. Wichtiger als die Wachstumsquote ist der Anteil des Mobile-Commerce am E-Commerce-Umsatz. RetailMeNot sieht den Umsatz-Anteil des deutschen Mobile-Commerce am gesamten E-Commerce-Markt bei 27,7 Prozent. Händler, die ein Umsatzwachstum erreichen wollen, müssen ihr Sortiment übersichtlich und nutzerfreundlich präsentieren. Einfachheit und Darstellung liegen dabei im Vordergrund.
Erfolgsfaktor Usability
Laut einer Studie des IFH Köln, „Erfolgsfaktoren im E-Commerce – Top-Online-Shops in Österreich 2016“ vom 25. August 2018, äußerten sich die befragten Mobile-Nutzer unzufriedener mit dem Sortiment der besuchten Onlineshops als Desktop-Nutzer derselbigen Shops. Diese Erkenntnis bezieht sich sowohl auf User, die direkt online einkaufen als auch auf Nutzer, die sich mobil informieren und im Handel einkaufen wollen. Hierbei wird die Relevanz der benutzerfreundlichen Inhalte deutlich.
Mit Card Sorting zur besseren Mobilen Nutzerfreundlichkeit
Die mobile Ansicht ist eine der wichtigsten Faktoren in der mobilen Optimierung. Aufgrund der geringen Bildschirmgröße, im Vergleich zu Desktops, bestehen für mobile Endgeräte andere Rahmenbedingen, als für ihre größeren Pendants. Vom Verkleinern oder Vergrößern des Designs ist abzuraten, da dies zu Qualitätseinbußen oder zu langen Ladezeiten führen kann. Ebenso ist ein gängiger Trugschluss, den Funktionsumfang zu beschränken und mobil weniger anzubieten. Die Kunden erwarten sich bei der Nutzung denselben Umfang wie auf der Desktopanwendung. Der Umfang kann dabei auch in tieferen Navigationsebenen liegen.
Mithilfe von Card Sorting kann eine benutzerfreundliche Navigation sichergestellt werden. Anhand von Karten mit entsprechenden Inhalten kann eine Übersicht erstellt werden, welche das Navigationskonzept darstellt. Die Kärtchen werden anschließend so lange verschoben und angepasst, bis ein optimales Ergebnis erzielt wird. Wichtig ist, dass die Anordnung im Sinne der Nutzer oder von den Nutzern selbst erstellt wird. Auch die Benennung der Karten sollte den teilnehmenden Usern überlassen werden. Mittels Usability-Tests, wie diesem, lassen sich problemlos Schwachstellen in Navigationsstruktur und Inhalt ausmachen und auf die Bedürfnisse sowie Anforderungen der Nutzer anpassen. Denn ungenau angepasste, responsive Optimierungen können Onlineshops sowie der Marke des Händlers schaden.
Neben der geringen Screengröße ist auch der Nutzungskontext ein anderer. Auf mobilen Geräten werden Informationen schnell gesucht, sprich lange Ladezeiten und unübersichtliche Ansichten sind Störer in einem hektischen und schnelllebigen Alltag. Zum Standard sollte daher die Nutzerführung (Navigation) gehören, die Kunden das gesamte Sortiment und die vollständige Dienstleistungspalette schnell und einfach zugänglich macht. Mobile Onlineshops mit eingeschränktem Funktionsumsatz bedeutet für die Händler Umsatzeinbußen.
Google reagiert auf Mobile Nutzung mit Promoted Pins
Google reagiert mit einer Neuerung auf den Trend zur mobilen Nutzung seiner Dienste. Es wird für Werbetreibende zukünftig möglich sein, Anzeigen auf mobilen Endgeräte und dem Google Kartendienst optisch stärker hervorzuheben. „Promoted Pins“ setzen das Unternehmenslogo bei der Navigation über Google Maps prominent in Szene. Sucht ein potenzieller Kunde unterwegs nach Dienstleistungen oder Produkten und klickt auf einen solchen Pin, sollen zukünftig neben den üblichen Anzeigentexten auch aktuelle Informationen zu Angeboten oder Promotions verfügbar sein.
Lokale Dienstleister als Spitzenreiter für Mobile Suchanfragen
Mehr als ein Drittel aller mobilen Suchanfragen bezieht sich direkt auf lokale Dienstleistungen, wie beispielsweise Restaurants. Darüber hinaus wachsen mobile Anfragen mit lokalem Bezug um 50 Prozent schneller als die Gesamtheit aller mobilen Suchanfragen weltweit. Für Werbetreibende und Agenturen bedeutet dies, Entwicklungen und Neuerungen genau zu beobachten, Neues zu wagen und zu hinterfragen.
App Usability als entscheidender Zufriedenheitsfaktor
Umfragen und Studien zeigten, dass nur wenige Nutzer geladene Apps länger als ein paar Tage auf Smartphones und Tablets nutzen oder behalten. Selten werden Apps länger als 30 Tage verwendet. Dies ist auf schwache App Usability zurückzuführen. Die Gestaltung von Apps muss die Kriterien des mobilen Nutzungskontextes verstehen. Bietet eine App dem User nicht den gewünschten Mehrwert oder Content, wird die App kurzerhand aussortiert. Somit spielt Usability insbesondere in diesem Kontext eine wesentliche Rolle. Bei der Entwicklung sollte auf bewährt Funktionen zurückgegriffen werden, wie einen Zurück-Button oben links, mit welchen die Nutzer bereits vertraut sind.
Ein weiterer Faktor der Mobile Usability ist ein Design mit problemloser Anwendung. Damit ist gemeint, dass Schaltflächen oder Links unkompliziert mit dem Finger auf dem Touchscreen ausgewählt werden können. Dabei muss ein Button als solcher gut erkennbar sein und den Nutzer praktisch auffordern, ihn zu betätigen. Das allgemeine Design der Anwendung muss möglichst kontrastreich sein, um unterwegs und bei jedem Lichtverhältnis gut erkennbar zu sein. Zuletzt sollte auch bei der App Usability-Analyse die Experience von Testnutzern herangezogen werden.