Einfluss der Produktsortierung auf das Kaufverhalten
Die Produktsortierung in Onlineshops sollte keinesfalls dem Zufall überlassen werden. Sie nimmt großen Einfluss darauf, was von Kunden wahrgenommen und gekauft wird und sollte daher eine besondere Aufmerksamkeit erhalten.
Wie auch im Offline-Handel gilt, dass neue Produkte und Bestseller in das Schaufenster gehören. Dein digitales Schaufenster im Onlineshop ist deine Start- bzw. Home-Seite. Verstecke diese Produkte nicht in der Tiefe der Navigationsstruktur, sondern stelle sie direkt zu Beginn heraus.
Obere Postionen in der Produktsortierung weisen eine höhere Click-Through-Rate (CTR) auf. Diese setzt sich aus den Klicks und den Impressionen zusammen. Mit jeder weiteren Position nach „unten“ verliert das Produkt 10 Prozent an CTR. Hierbei ist demnach eine strategische Überlegung anzustellen, welche deiner Produkte auf die oberen Ränge gehören, da diese gezielte Optimierung direkten Einfluss auf den Umsatz hat.
Wichtige Aspekte der Suchfunktion
Kunden, welche die Produktsuche nutzen, wissen meist sehr genau, was sie wollen und haben daher ein höheres Kaufinteresse oder sogar eine konkrete Kaufabsicht. Laut einer Studie des Baymard Institute liefern 18 Prozent der Onlineshops jedoch keine zufriedenstellenden Ergebnisse auf Suchanfragen von Kunden. Umso entscheidender ist daher eine Usability-Optimierung der Suchfunktion, um Frustration und Bounce Rates zu verhindern.
Keyword Ausrichtung
Erster wichtiger Schritt bei der Optimierung ist die Keyword-Optimierung. Grundlegende Gedanken sollten dabei sein, welche Suchbegriffe deine Kunden relevant sind und welche hohe Exit- bzw. Bounce Rates verursachen. Dabei spielt nicht die Anzahl die entscheidende Rolle, sondern vielmehr die Qualität der Keywords mit einer hohen Conversion Rate.
Positionierung der Suchleiste
Die mit am wichtigste Anpassung ist die Positionierung der Suchleiste. Sie muss gut erkennbar und dort platziert sein, wo sie der Kunde erwartet: ganz oben und wenn möglich rechts. Zudem sollte sie auch auf mobilen Endgeräten intuitiv und Touch-freundlich bedienbar sein, da das Onlineshopping sich zunehmend auf Smartphones und Tabletts verlagert. Eine Vergrößerung des Eingabefelds nach dem Klick auf das entsprechende Suchsymbol entspricht einer guten Usability und vereinfacht nicht nur die Eingabe, sondern setzt zugleich den Fokus – ohne Ablenkungen – auf die Suche.
Alternative Begriffe mit semantischer Bedeutung
Ein weiterer Aspekt im Namen der Usability ist das Zulassen alternativer Begriffe sowie eine Toleranz für Tippfehler bei der Eingabe. Ganze 70 Prozent der Onlineshops verlangen von ihren Nutzern die genauen Bezeichnungen für Produkte oder Produkttypen, was zum einen ein hohes Frustrationsrisiko birgt, welches zu Kaufabbrüchen führen kann.
Achte daher darauf, dass in der Suchleiste auch Suchbegriffe mit semantischer Bedeutung zu Produkten oder Produktkategorien führen, welche nicht explizit Produktdaten enthalten, wie beispielsweise Turnschuhe/Sneaker. Schließe jedoch unbedingt unpassende Produkte mit ähnlichen Bezeichnungen aus, welche für den Kunden uninteressant sind, bspw. wenn nach einer Hose gesucht wird, will man keine Badehose angezeigt bekommen. Hierfür eignen sich Analyse-Tools und Recordings, um die Suchintention deiner Kunden genau zu ergründen.
Abgrenzung von Produkt und Zubehör
Achte besonders darauf, dass Produkte und Zubehör oder Accessoires klar voneinander abgegrenzt werden. Ist jemand auf der Suche nach einem Smartphone, möchte er keine Suchergebnisse für Zubehör wie Taschen, Anhänger oder Schutzfolien erhalten. Diese Artikel sind an anderer Stelle vor Abschluss des Kaufs am besten zu positionieren, um den Einkauf zu komplettieren.
Mehr Möglichkeiten durch Produkt Filter
Filterfunktionen bei der Suche sind von der Art der Produkte abhängig. Generell gilt auch bei der Optimierung der Produkt Filter: Die Benutzerfreundlichkeit und Relevanz für den Kunden steht im Mittelpunkt aller Anpassungen. Finde heraus, was deine Kundschaft am häufigsten filtern möchte und lege für Kategorien mit vielen Produkten tiefere Filterfunktionen (z.B. nach Farben) an. Jedoch Achtung! Zu viele Filteroptionen wirken unübersichtlich. Ein gewisses Feingefühl ist in diesem Bereich erforderlich.
Wie die intelligente Suche zur Usability beiträgt
Viele Händler haben bereits die Bedeutung der Suchfunktion im Onlineshop verstanden und setzen auf eine intelligente Suche. Diese unterstützt das „natürliche“ bzw. organische Suchverhalten, welches Nutzer aus Suchmaschinen gewohnt sind.
Auto-suggest bzw. Auto-complete sind Funktionen, welche Kunden mittlerweile auch beim Onlineshopping voraussetzen. Sie erleichtern Interessenten insbesondere dann die Suche, wenn ihnen der exakte Produktname entfallen ist oder sie auf der Suche nach bestimmten Artikeln sind. Optimale Produktvorschläge sind mit einer Bildvorschau des Produkts versehen. Auch dies erleichtert Kunden die Suche nach ihrem Wunschartikel und animiert zum Click.
Kunden erleichtern Produktnamen zu finden
Wer nichts findet, kauft auch nichts! Unterstütze deine Kunden daher dabei Produktnamen zu finden und vermeide ein hohes Frustrationslevel. Ein besonders essenzieller Aspekt dabei ist das Identifizieren von Schwachstellen.
Handelt es sich bei einem auftretenden Problem um ein globales oder produktspezifisches Problem, sprich: liegt der Fehler im Shop selbst oder auf der Produktdetailseite (PDP). 404 Seiten sind unbedingt zu vermeiden! Gelangt der Kunde durch eine Suchanfrage im Shop auf eine 404 Seite, spricht dies nicht für gute Usability und lässt den Kunden zurückschrecken und im schlimmsten Fall seinen Besuch auf der Website abbrechen.
Eine elegantere Lösung ist es, den Kunden tiefer ins Sortiment zu führen und Hilfestellung zu leisten, z.B. mit „Meinten Sie …“, „Andere Kunden kauften …“ oder mit dem Hinweis auf eine Rabattaktion in einer bestimmten Kategorie.
Mit optimierter Produktsuche Umsätze steigern
Shopbetreiber verwenden viel Energie und Ressourcen darauf, ihre Produkte auf PDPs optimal darzustellen, vernachlässigen dabei jedoch oft die Auffindbarkeit jedes einzelnen Artikels im eigenen Shop. Die Folge ist eine ineffiziente Produktsuche. Das diese auch mit Kaufabbrüchen und Umsatzverlusten zusammenhängt, ist dabei nur den Wenigsten bewusst.
Über die Hälfte der Besucher von Onlineshops sehen sich den jeweiligen Shop nicht genau an und widmen sich direkt ihrer persönlichen Suche. Zudem haben Kunden, welche sich der Suchfunktion bedienen, genaue Vorstellungen sowie eine direkte Kaufabsicht. Konkret bedeutet dies, dass Nutzer, welche die Suchfunktion im Onlineshop verwenden rund 270 Prozent mehr ausgeben, als Kunden, welche sich ausschließlich von der Seitenführung und Navigation durch den Shop leiten lassen. Wer seine Produktsuche demnach vernachlässigt, lässt sich gewaltige Umsatzchancen durch die Finger rinnen.